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Bakelitmuseum

Der erste Kunststoff heißt Bakelit, auch Stoff der tausend Dinge genannt, und wurde 1907 von dem Erfinder Leo Hendrik Baekeland patentiert. Er wurde eingesetzt als ideales Ersatzmaterial für die Herstellung kostspieliger Gegenstände aus Edelhölzern, Porzellan oder Elfenbein. Auch viele Gebrauchsartikel konnte man dadurch leichter und kostengünstiger produzieren. Die guten Isoliereigenschaften wurden von der aufkeimenden Elektroindustrie schnell erkannt und angewendet.

FunFact: Auch der (Bakelit-)Staubsauger aus dem berühmtem Loriotsketch ist im Bakelitmuseum in Kierspe zu finden.

Um Kierspe, Lüdenscheid und Schalksmühle herum entstand um 1930 das westliche Kunststoff-Verarbeitungszentrum. Die größte in Kierspe ansässige Firma, Dr. Deisting GmbH, wurde bekannt durch die Dickhäuter-Drehschalter und Steckdosen, die heute noch in vielen Kellern funktionieren. Seit 2003 werden mehrere tausend Exponate im Bakelit-Museum in einer Wechselausstellung präsentiert – einzigartig in Deutschland. Ausgestellt sind Produkte von der Anfangszeit bis heute. Von der Küchenmaschine bis zum Fahrradgriff, vom Lichtschalter zur Laterna Magica, vom Volksempfänger bis zum Aschenbecher und vom Fön bis zur Schreibmaschine kann man immer wieder interessante Dinge aus der frühen Zeit des Duroplastes entdecken.

Umgekehrt ist auch Verwunderung festzustellen, z. B. über ein Telefon mit Drehwählscheibe und das im Handy-Zeitalter! Hier wird Industriegeschichte pur vermittelt und die Entwicklung Kierspes zum Standort der modernen Kunststoff-, Metall- und Elektroindustrie erklärt.
Ein Besuch lohnt sich!

Das Bakelitmuseum in Kierspe hat sich dem ersten, industriell hergestellten, Kunststoff der Welt verschrieben. Sein Erfinder ist der im belgischen Gent geborene Dr. Leo Hendrik Baekeland. Nach einer Studienreise 1889 in die USA siedelte er sich in Yonkers an. Zunächst erfand er das Veloxpapier, welches man beim Photografieren benötigte. Diese Erfindung konnte er unerwartet für 1 Mio. $ an Eastman Kodak verkaufen. Mit diesem Geld konnte der studierte Chemiker Naekeland zwischen 1905 und 1907 entwickelte der Chemiker das aus Phenol und Formaldehyde bestehende Material Bakelite und meldete es im selben Jahr zum Patent an. Die Bakelite-Marke ist noch heute eine der stärksten im Kunststoffbereich und genießt weltweit einen ikonischen Status. Das duroplastische Material zeichnet sich durch gute Formstabilität, Hitzebeständigkeit und hervorragende Isoliereigenschaften aus und wurde als der Stoff der tausend Dinge bezeichnet. Er ersetzte Schellack und Porzellan und revolutionierte damit die Alltagskultur.

In Deutschland erwarben die Rüttgerswerke eine Lizenz und gründeten 1910 zusammen mit Baekeland die Bakelite GmbH mit der industriellen Fertigung von Phenolharzen in Erkner bei Berlin. Der bei den Rüttgerswerken anfallende giftige Abfallstoff Phenol konnte so direkt verwertet werden. Als der Standort nach dem Zweiten Weltkrieg in die sowjetische Besatzungszone fiel, gelang der Neustart im Jahr 1948 zunächst in München, bevor die Bakelite Gesellschaft mbH zwei Jahre später nach Letmathe zog. Im Sauerland und besonders in der Region Kierspe, Lüdenscheid und Schalksmühle entstand bereits in den 1930er-Jahren ein Kompetenzzentrum der Metall- und Elektroindustrie. Allein in Kierspe gab es 36 Betriebe mit mehr als 450 Kunststoffpressen. Der Kiersper Fabrikant Carl-Heinz Vollmann sammelte viele interessante Bakelit-Erzeugnisse und stiftete sie dem Heimatverein Kierspe e.V. Hiermit war der Grundstein für das im Jahre 2003 in Kierspe eröffnete Bakelitmuseum gelegt – einzigartig in Deutschland.
Ob Küchenmaschine, Fahrradgriff, Aschenbecher oder Fön: Im Kiersper Bakelitmuseum sind immer wieder interessante Dinge zu entdecken.

Das Bakelit-Museum ist eine der Sehenswürdigkeiten bei WasserEisenLand - Industriekultur Südwestfalen

Sonderführungen auf Anfrage
Heimatverein Kierspe
www.kierspe.de/heimatverein

Tipp: Bei einem Kiersper Lauschpunkt, unweit des Bekelitmuseums, erfährt man per QR-Code spannende Informationen rund um dieses historische Gebäude. Mehr dazu findet man unter dem Eintrag "Kiersper Lauschpunkte".

Textquelle © WasserEisenLand

Alle Angaben ohne Gewähr!

Freier Eintritt: 0,0

Das Bakelitmuseum befindet sich direkt an der Friedrich-Ebert-Straße (L 528). Man erreicht es über die L 528 aus Richtung Halver oder aus Richtung Meinerzhagen. Die Anreise ist über die A 45 - Abfahrt Meinerzhagen - und dann weiter über die B 54 Richtung Kierspe möglich. Von der B 54 geht es dann an der ersten Kreuzung in Kierspe weiter auf der B 237 in Richtung Wipperfürth. An der nächsten großen Kreuzung fährt man nach rechts weiter auf der L 528 Richtung in Richtung Halver. Das Bakelitmuseum befindet sich auf der rechten Seite im Alten Amtshaus der Stadt Kierspe. Parkplätze sind davor vorhanden. Außerdem befindet sich dort direkt auch eine Bushaltestelle. Hier verkehren die Buslinien 82, 282 und 94 der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG).

Öffnungszeiten

Kontakt & Anfahrt

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